Notfunk
Notfunk
Seit dem 1. Dezember 2006 gibt es eine Leistungsvereinbarung zwischen der USKA Sektion Zug und der Stabsstelle Notorganisation (NO) des Kantons Zug. Es geht dabei um die Unterstützung der NO durch die Amateurfunker der USKA Zug in ‘besonderen und ausserordentlichen’ Lagen.
Konkret heisst dies, dass in einer Situation, wo das öffentliche Kommunikationsnetz weitgehend ausfällt, die Kommunikationsverbindungen zwischen dem Kantonalen Führungsstab (KFS) und den Gemeindeführungsstäben (GFS) durch Übermittlungsmaterial und Fachleute der USKA Zug ergänzt werden.
Zur Vorbereitung auf einen derartigen Einsatz der Amateurfunker hat die USKA Zug eine ‘Notfunkgruppe’ gebildet, die durch regelmässige Übungen ihre Bereitschaft sicherstellt, Einsatzstrategien testet und neuartige, erfolgversprechende Übermittlungsverfahren evaluiert.
Notfunk – Funkamateure im Dienste der Öffentlichkeit
Seit dem 1. Dezember 2006 gibt es eine Leistungsvereinbarung zwischen der USKA Sektion Zug und der Stabsstelle Notorganisation (NO) des Kantons Zug. Es geht dabei um die Unterstützung der NO durch die Amateurfunker der USKA Zug in ‘besonderen und ausserordentlichen’ Lagen.
Konkret heisst dies, dass in einer Situation, wo das öffentliche Kommunikationsnetz weitgehend ausfällt, die Kommunikationsverbindungen zwischen dem Kantonalen Führungsstab (KFS) und den Gemeindeführungsstäben (GFS) durch Übermittlungsmaterial und Fachleute der USKA Zug ergänzt werden.
Zur Vorbereitung auf einen derartigen Einsatz der Amateurfunker hat die USKA Zug eine ‘Notfunkgruppe’ gebildet, die durch regelmässige Übungen ihre Bereitschaft sicherstellt, Einsatzstrategien testet und neuartige, erfolgversprechende Übermittlungsverfahren evaluiert.
Die Aufgabe der Notfunker ist es, Meldungen zwischen KFS und einzelnen GFS auszutauschen. Diese müssen fehlerfrei und im Allgemeinen auch rasch übermittelt werden. Sprechfunk erfüllt diese Anforderungen nicht oder nur bedingt. Deshalb kommen digitale Verfahren zum Einsatz. Der Sprechfunk dient aber als ‘Service’-Kanal für den Betrieb der digitalen Verbindungen. Für den Meldungsaustausch benutzen wir zwei Techniken: Entweder Richtstrahlverbindungen im 5.8-GHz-Bereich oder VHF-/UHF-Verbindungen mit dem ARQ*-Verfahren VARA FM. Seit Sommer 2020 betreibt die USKA Zug auf dem Standort Rigi-Scheidegg eine UHF-Mailbox. Sie ist rund um die Uhr in Betrieb und wird von einer USV-Anlage mit hoher Kapazität mit Strom versorgt. Dank der funktechnisch guten Lage können Meldungen von allen KFS/GFS-Standorten über diese Anlage effizient ausgetauscht werden.
*) ARQ: ‘Automatic repeat query’: Eine Meldung wird Stück um Stück übertragen. Nicht korrekt empfangene Teile werden automatisch wiederholt, bis sie fehlerfrei empfangen wurden. Es ergibt sich daraus ein rasch wechselnder Funkverkehr zwischen der sendenden Station und den Bestätigungen (‘Acknowledge’) oder Wiederholungsanforderungen (‘Request’) der empfangenden Station.
Historisches – Die Entwicklung des Notfunks in der USKA Zug
Erste Kontakte zwischen der USKA Zug und der Notorganisation des Kantons Zug ergaben sich 2003 im Zusammenhang mit der grossen kantonalen Katastrophenübung K03. Joe Meier (HB9AJW) präsentierte dem damaligen Leiter der NO, Adolf Durrer, den Amateurfunk. In der Folge wurde vereinbart, dass einzelne unterstützende Funkverbindungen für diese Übung von Amateurfunkern wahrgenommen würden. Der Einsatz verlief erfolgreich und wurde mit einem anerkennenden Schreiben durch A. Durrer verdankt.
Im Jahr 2006 ebnete René Bär (HB9RAK) – damals Kantonsrat – das Terrain für weitere Kontakte mit den kantonalen Behörden. Sie führten zur Unterzeichnung einer Leistungsvereinbarung zwischen NO und USKA Zug am 30.11.2006.
Die USKA Zug stellte nun eine Arbeitsgruppe zusammen zum Aufbau einer Notfunkgruppe innerhalb der Sektion. Es wurden die Konzepte für die Meldungsübertragung mit Sprechfunk festgeschrieben und eine Frequenzplanung erstellt. 2008 fanden bereits die ersten Übungen statt.
Weil gewisse Verbindungen innerhalb des Kantons aus topografischen Gründen nur mittels Umsetzer zu realisieren sind, beschaffte die USKA Zug 2010 zwei Funkgeräte, welche als ‘Cross-Band-Repeater’ (UHF-VHF) eingesetzt werden können, zusammen mit zwei Rundstrahlantennen (X-50) und Antennenstativen.
2013 konnten wir 10 Richtfunk-Geräte (Ubiquiti Nanostation M5) mit dem notwendigen Zubehör beschaffen. An diversen Übungen wurden damit Verbindungen von Zug ins Ägerital und auch nach Schwyz erstellt. Die Verbindungen können sowohl für die Dateiübermittlung wie auch für Telefonie-Anwendungen (VoIP) benutzt werden.
Da auch der Richtfunk nicht allen Anforderungen genügt, unternahmen wir ab 2017 Versuche mit digitaler Meldungsübertragung über VHF/UHF mittels Packet Radio. Mit VARA FM steht seit 2018 nun ein stark verbessertes Verfahren zur Verfügung. Es ist heute das Mittel der Wahl, um Meldungen effizient auf UHF oder VHF zu übermitteln. Deshalb wurde im Sommer 2020 eine Mailbox auf Rigi-Scheidegg eingerichtet, welche jederzeit Meldungen in dieser Betriebsart entgegennehmen und weiterleiten kann.
Mitglied der Notfunkgruppe werden
Die Mitglieder der Notfunkgruppe lernen die Einsatzmittel und -strategien des Zuger Notfunks kennen und üben sich in deren Handhabung. Sie verfügen mindestens über ein portables FM-Funkgerät im UHF-Bereich, mit dem sie während Übungen und Einsätzen direkt oder via Relais untereinander in Kontakt bleiben können. Idealerweise rüsten sie auch ihre Heimstation oder ihr Fahrzeug so aus, dass sie jederzeit über die Mailbox Rigi-Scheidegg (HB9ZG) Meldungen gegenseitig austauschen können – möglichst auch unabhängig vom Stromnetz.
Sie nehmen jeweils an den Veranstaltungen der Notfunkgruppe teil, die jeweils an einem der regulären Stammabende der Sektion stattfinden. Es sind dies normalerweise 2 jährliche Übungen (meist im Juni und August), die Jahresversammlung (April/Mai) und vielleicht noch 1 oder 2 Workshops zur Weiterbildung oder zur Vorbereitung auf die nächste Übung.
Wichtig ist natürlich auch, dass sie sich bei einem eventuellen Aufgebot durch die Behörden rasch und mindestens teilzeitlich für den Einsatz zur Verfügung stellen können.
Voraussetzung der Mitgliedschaft in der Notfunkgruppe ist das Vorliegen einer gültigen schweizerischen Amateurfunklizenz (HB9/HB3) und die Mitgliedschaft in der USKA Zug. Anmeldungen nimmt der Leiter der Notfunkgruppe (hb9aur ‘ät’ uska.ch) gerne entgegen.
Die Mailbox HB9ZG-10 auf Rigi-Scheidegg (1655 m)
Seit Sommer 2020 betreibt die USKA Zug auf Rigi-Scheidegg eine Funk-Mailbox. Sie nimmt im 70 cm UHF-Band Meldungen entgegen, die dann vom Adressaten dort abgerufen werden kann. Dank des funktechnisch guten Standorts ermöglicht sie den raschen, effizienten Meldungsaustausch zwischen den verschiedensten Punkten des Kantons Zug sowie eines grossen Teils des Talkessels Schwyz. Die Anlage ist permanent in Betrieb, und dank einer Verbindung ins Internet können darüber auch E-Mails an beliebige Adressen abgesetzt werden, solange der Inhalt der Meldungen mit den Vorgaben des BAKOM konform ist (nur Meldungen mit persönlichem, nicht kommerziellem Inhalt). Die Anlage ist somit Teil des weltweiten WINLINK-Systems. Die Meldungen werden mit Hilfe des Programms ‘Winlink Express’ übermittelt, welches speziell für den Mail-Verkehr via Funk entwickelt wurde.
Bei einem Aufgebot der Notfunkgruppe wird die Mailbox vom Internet getrennt und steht ausschliesslich für den Notfunk Zug und Schwyz zur Verfügung.
Die Anlage arbeitet im Semi-Duplex-Verkehr auf 439.850 MHz (TX) und 430.450 MHz (RX), also mit 9.4 MHz Frequenzversatz. Die Ausgangsleistung des Senders beträgt 20 W. Die Antenne ist ein vertikal polarisierter Dipol.